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Mit dem Wünschewagen letzte Wünsche erfüllen
15.12.2017
Gemeinschaftsprojekt von Caritas und Weißem Kreuz für schwerkranke Menschen
Jeder Mensch hat Wünsche und Träume, die er sich im Laufe seines Lebens noch erfüllen möchte. Wenn jemand schwerkrank ist, bleibt dafür oft nicht mehr viel Zeit und für die Angehörigen bzw. Pflegenden ist es mitunter fast unmöglich, diese letzten Wünsche zu erfüllen. Die Caritas Diözese Bozen-Brixen und das Weiße Kreuz haben sich deshalb zu einem Gemeinschaftsprojekt zusammengetan: dem „Wünschewagen – Sogni e vai“.

Dieser nimmt am 1. Jänner erstmals in Südtirol Fahrt auf und bringt schwerkranke Menschen − begleitet von freiwilligen Helfern des Weißen Kreuzes und der Caritas Hospizbewegung  − kostenlos zu ihrem Wunschziel. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde der Wünschewagen heute der Öffentlichkeit vorgestellt und von Bischof Ivo Muser gesegnet.
Beide Organisationen, sei es das Weiße Kreuz als auch die Caritas, arbeiten schon seit Jahren mit schwerstkranken Menschen zusammen: die Caritas Hospizbewegung, indem sie Betroffene und Angehörige in dieser letzten Phase ihres Lebens begleitet; das Weiße Kreuz, weil es mit ihnen immer wieder notwendige Krankentransporte durchführt. Daraus ist die Idee entstanden, die Professionalität und Erfahrung dieser beiden wichtigen Einrichtungen zusammenzuführen und gemeinsam etwas für diese Zielgruppe anzubieten“, erklärt Barbara Siri, die Präsidentin des Weißen Kreuzes, die Entstehungsgeschichte. Weißes Kreuz und Caritas hätten sich vor einem Jahr gemeinsam auf den Weg gemacht und sich das Projekt „Wünschewagen“ in Deutschland angeschaut. „Wir sind voller Begeisterung zurückgekehrt mit dem klaren Ziel vor Augen, auch in Südtirol ein solches Angebot zu schaffen“, sagt Reinhard Mahlknecht, Vizedirektor und Projektleiter des Wünschewagens beim Weißen Kreuz.
 „Dieses Projekt erfüllt Wünsche, die für die Menschen von großer Bedeutung sind: ein letztes Mal einen Lieblingsort besuchen, einen lieben Angehörigen oder Freund in der Ferne wiedersehen oder anderes mehr. Was für einen gesunden Menschen kein größeres Problem ist, stellt für einen Schwerkranken und seine Angehörigen bzw. Pfleger oft eine schier unüberwindbare Hürde dar: Wie komme ich möglichst sicher, menschlich und medizinisch begleitet, an diesen Ort, der mir so wichtig ist? Der mich noch einmal Teil des Lebens sein lässt, dem ich vorher voll und ganz angehört habe?“, geht Paolo Valente, Direktor der Caritas, auf die Bedeutung des Wünschewagens ein.
 Wie und wer den Wünschewagen in Anspruch nehmen kann, das erklärt Ivo Bonamico, der Direktor des Weißen Kreuzes: „Der Wünschewagen will Herzenswünsche von schwerstkranken und sterbenden Menschen jeden Alters erfüllen. Betroffene und ihre Angehörigen können das Angebot einmalig und im Zeitausmaß von einem Tag in Anspruch nehmen und zwar kostenlos. Das Weiße Kreuz und die Caritas decken die Kosten für den Wünschewagen über Eigenmittel ab und garantieren die operative Bereitschaft. Für die Erfüllung der Wünsche bzw. der anstehenden Fahrten ist das Projekt allerdings auf Spenden und finanzielle Unterstützung von außen angewiesen“. So hat sich bereits die Firma Nordwal aus Auer in die Liste der Unterstützer eingetragen. Geschäftsführer Raimund Ausserhofer zeigt sich begeistert und fördert wohlwollend dieses einzigartige Projekt für Südtirol.
 „Begleitet werden unsere besonderen Fahrgäste von einem Fachteam, das Kompetenzen aus dem medizinisch-pflegerischen Bereich mit bringt, aber auch geübt ist im Umgang mit schwerkranken und sterbenden Menschen. Wir als Hospizbewegung haben in den vergangenen Wochen eigene Schulungen für unsere Ehrenamtlichen für den Wünschewagen organisiert, um den Betroffenen und ihren Begleitern ihre Wunschreise so sicher und angenehm als möglich zu gestalten“, sagt Günther Rederlechner, Leiter der Caritas Hospizbewegung. „Angehörige oder auch Sanitätseinrichtungen sehen sich häufig nicht darüber hinaus, solche letzte große Fahrten zu organisieren, weil sie sich dieser Situation nicht gewachsen fühlen. Da ist das Zusammenspiel von Sanitätern des Weißen Kreuzes und Ehrenamtlichen der Caritas Hospizbewegung natürlich ideal“, meint Rederlechner weiter. Und es gebe noch einen positiven Aspekt: „Die Erfüllung eines solchen letzten Wunsches erleichtert den Angehörigen später die Trauerarbeit.“
 Auf Fahrt geht der Wünschewagen als speziell für diesen Zweck konzipierter Krankentransportwagen mit eigenem grafischem Erscheinungsbild, für welche die Gruppe GUT verantwortlich zeichnet. Die Fahrt ist, wie bereits gesagt, für den Fahrgast grundsätzlich kostenfrei. Dafür ist der Wünschewagen auf Spenden und langfristige Unterstützung angewiesen. Wer den Wünschewagen in Anspruch nehmen möchte, kann sich unter Tel. 0471 444 555 oder über die Homepage www.wuenschewagen.it (italienisch www.sognievai.it)  melden.
Spenden indes können unter dem Kennwort „Wünschewagen“ auf folgendes Spendenkonto überwiesen werden: 
Weißes Kreuz         IBAN: IT45 D 08081 11601 000301015893
SWIFT: RZSBIT21103